Bewegung für alle: So gelingt Inklusion im Sportunterricht
Gemäss Lehrplan 21 sollen alle Schülerinnen und Schüler in ihren motorischen und sozial-integrativen Kompetenzen individuell gefördert werden. Das bedeutet auch: Kinder und Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf im Bereich Bewegung, Spiel und Sport benötigen inklusive Sportangebote.
Doch wie funktioniert Inklusion in der Praxis des Sportunterrichts? Mit kleinen Tricks und einem bewussten Umdenken lassen sich integrative Spiele und Übungen in jede Sportlektion einbauen. So kann das reflektierte Spielen mit den Unterschieden, den eigenen Stärken und Schwächen, die Attraktivität des Bewegungsangebots steigern. Entscheidend ist auch der Faktor Zufall: Mit dem Einsetzen von Glückselementen hat jeder eine Chance auf Erfolgserlebnisse.
1. Nachts im Museum (Bewegungsimitation: Statuen)
Baustein-Typ | Zeit | Zyklus |
Aufwärm-/Ausklangformen | 10 min | 1.,2. & 3. Zyklus |
Beschreibung:
Nachts im Museum erwachen die Statuen zum Leben und tanzen zur Musik. Sobald der Museumswärter (Lehrperson) nach dem Rechten schaut, stellt die Musik aus, und sie erstarren wieder zu Statuen. Der Wärter kontrolliert durch leichtes Rütteln, ob die Statuen stabil stehen. Während dem Tanzen werden einzelne Kinder von der Lehrperson durch z. B. Berührung bestimmt, die dem Museumswärter bei dieser Kontrolle helfen.
Variante: Nach jedem Musikstopp zeigt ein anderes Kind die Tanzart und die Statue vor, die alle übernehmen.
2. Blindschleiche
Baustein-Typ | Zeit | Zyklus |
Übungs-/Anwendungsformen | 10 min | 1. & 2. Zyklus |
Beschreibung:
Die Kinder bilden zwei Kreise. Bei beiden Kreisen wird eine Blindschleiche bestimmt, die ins Kreiszentrum geht und die Augen schliesst. Die Kinder in den Kreisen werden durchnummeriert. Nachdem sich die Blindschleiche dreimal im Kreis gedreht hat, ruft sie zwei Zahlen auf. Die entsprechenden Kinder müssen nun ihre Plätze tauschen, indem sie möglichst leise durch den Kreis schleichen. Gelingt der Platzwechsel, so rufen die Kinder «fertig!». Schafft es die Blindschleiche jedoch, ein Kind zu berühren, werden die Rollen gewechselt.
Varianten:
- Bewegungsart variieren: auf allen Vieren, rückwärts, auf einem Bein usw.
- Ausgangsposition variieren: alle Kinder, die nicht gerade schleichen, warten im Vierfüsserstand, auf einem Bein balancierend, auf dem Rücken liegend usw.
- Sprache variieren: Zahlen auf Englisch, Französisch usw.
3. Bäume erkennen
Baustein-Typ | Zeit | Zyklus |
Übungs-/Anwendungsformen | 10 min | 1. & 2. Zyklus |
Beschreibung:
Diese Übung wird draussen im Park oder im Wald gespielt. Schülerinnen und Schüler bilden Paare. Ein Kind schliesst oder verbindet die Augen. Es wird vom Partnerkind zu einem Baum in der näheren Umgebung geführt. Dort ertastet das «blinde» Kind die Rinde des Baumes. Danach wird es zum Start zurückgeführt, wo es die Augen öffnen darf. Nun versucht es, den ertasteten Baum wieder zu finden. Rollenwechsel.
Variante: Das Kind wird nur mit der Stimme, also ganz ohne Berühren geführt.
4. Lotto
Baustein-Typ | Zeit | Zyklus |
Übungs-/Anwendungsformen | 10 min | 1., 2. & 3. Zyklus |
Beschreibung:
Alle Teams stellen sich an der Grundlinie auf. Vor jedem Team liegt eine Grundkarte am Boden. Darauf abgebildet sind je nach Klasse Tierbilder, Sportarten oder Berufsbezeichnungen. Dieselben Bilder liegen als zugeschnittene Einzelbilder verdeckt auf der gegenüberliegenden Seite verteilt. Auf Kommando laufen nun zwei SuS los, nehmen ein Einzelbild auf und stellen dieses auf dem Rückweg pantomimisch dar. Die Teammitglieder versuchen zu erraten, was dargestellt wird. Gelingt dies, wird das Einzelbild auf der Grundkarte abgelegt, und die nächsten beiden SuS starten. Welches Team hat zuerst eine Reihe horizontal, vertikal oder diagonal voll und kann laut «Lotto!» rufen?
Variante: Die beiden Laufenden halten sich an der Hand, einem Reifen oder Spielbändel fest und müssen gemeinsam Hindernisse bezwingen.
5. «Jeder gewinnt»-Turnier
Baustein-Typ | Zeit | Zyklus |
Übungs-/Anwendungsformen | 30 min | 1., 2. & 3. Zyklus |
Beschreibung:
Mit dieser Spielform lässt sich jedes Turnier zum Beispiel in Volleyball, Badminton oder Tischtennis fair gestalten. In diesem Turnier werden die Gegner spontan gesucht. Wer zuerst 5 Punkte erreicht, erhält einen Turnierpunkt. Die Sieger beginnen das nächste Spiel bei 0. Die Verlierer nehmen ihre Punkte aus dem letzten Spiel mit. Wenn A z. B. 5:4 verloren hat, startet er das nächste Spiel mit 4:2 gegen B, der sein letztes Spiel 2:5 verloren hat. Durch diese Zählart sind die Chancen sehr hoch, dass jeder einmal gewinnt. Jeder erspielte Punkt ist wertvoll. Möglich für Einzel oder Doppel, in unterschiedlichen Sportarten oder Feldern.
Achtung, fertig, testen!
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